HONIGWISSEN




 

Honigwissen


Honig ist ein komplexes, wertvolles, gesundes und reichhaltiges Lebensmittel. Es wird durch die fleißige Arbeit der Bienen hergestellt. Diese sammeln Nektar, Honigtau und Pollen an den unterschiedlichsten Blüten und anderen Quellen.

Der eiweißreiche Pollen wird zum Großteil zur Aufzucht der Larven - der nächsten Bienengeneration - genutzt.

Der energiereiche Nektar dient vor allem als Futter für die Arbeiterinnen und Drohnen (männliche Bienen). Diesem werden vorab Enzyme zugesetzt und Wasser entzogen, um diesen u. a. gut verträglich und lange haltbar zu machen. Erst dieser aufwendige Aufbereitungsprozess macht aus dem vergleichsweise einfachen Zucker-Wassergemisch des Nektars wertvollen und in seiner Zusammensetzung hochkomplexen Honig. 

Die von den Bienen zugesetzten Enzyme sind übrigens der Hauptgrund, warum Honig häufig als gesundes Lebens- oder heilendes Arzneimittel beschrieben wird. 
Um diese Inhaltsstoffe zu erhalten, sollte Honig nicht über 40 °C erwärmt werden.

Wie bei anderer Rohkost auch, besteht dadurch aber ein mögliches Risiko für Säuglinge. Da bei Kindern unter 12 Monaten die Darmflora noch nicht ausreichend entwickelt ist, um sich gegen verschiedene Krankheitserreger zu schützen, wird für sie der Verzehr von Honig nicht empfohlen.

Richtig gelagert - kühl, trocken und dunkel - ist Honig jahrelang haltbar.

Trocken bedeutet in diesem Fall auch luftdicht verschlossen, denn Honig ist hygroskopisch, das heißt, er zieht Feuchtigkeit an - auch einer der Gründe für seine guten konservierenden Eigenschaften.

Mit einem zu hohen Wassergehalt kann Honig zu gären beginnen. Das kann auch bei unreif geerntetem Honig der Fall sein.
Vermutlich haben so die alten Wikinger ganz zufällig den Honigwein/Met entdeckt...




Honigtau und Blütennektar

Beide unserer Honigsorten sind sogenannte Blütenhonige, das bedeutet, dass dafür von den Bienen hauptsächlich Blütennektar gesammelt wurde.

Ein Beispiel für die andere Honigart, den Honigtauhonig, ist Waldhonig.
Für diesen bildet der süße Saft verschiedenster Waldbäume das Ausgangsprodukt. Dieser Baumsaft wird zunächst von anderen Insekten wie Blattläusen gesaugt und erst anschließend von den Bienen "geerntet".

Jeder Honig ist einzigartig

Das gilt auch für Sortenhonige, denn jede Ernte ist anders, jedes Jahr ist das Wetter anders, die verschiedenen Blüten blühen nicht immer gleich zahlreich oder produzieren unterschiedlich viel Nektar und auch die fleißigen Bienen sind keine Maschinen, welche immer gleich funktionieren.

Das gilt vor allem für Honig direkt vom Imker, wo jede Ernte einzigartig und eine kleine Überraschung ist.
In industriellen Anlagen, in denen viele tausend Hektoliter Honig aus aller Welt verarbeitet werden, lassen sich hingegen durchaus vergleichsweise homogene Mischungen mit gleichbleibenden Geschmäckern produzieren.

Sortenhonig

Stammt der Honig überwiegend von einer Pflanzensorte (nachgewiesen durch eine mikroskopische Analyse der vorhandenen Blütenpollen), besteht die Möglichkeit, diesen Honig als Sortenhonig zu kennzeichnen. Bei unserem Wildlavendelhonig ist dies der Fall.

Es ist zwar durchaus möglich, dass auch in unserem Vielblütenhonig eine Sorte dominiert. Farbe, Geschmack und Konsistenz deuten möglicherweise auf einen hohen Anteil von Sonnenblume hin. 
Wirkliche Gewissheit hierüber gibt allerdings nur die angesprochene Laboruntersuchung, welche wir uns für den Vielblütenhonig erst mal gespart haben - der Name ändert ja nichts an der Qualität.

Häufig lassen sich mit Sortenhonigen bessere Preise erzielen. 
Denn sie setzen in der Herstellung meist einen erhöhten imkerlichen Arbeitsaufwand voraus und sind mengenmäßig wesentlich seltener.
Denn jeder Sortenhonig könnte auch als Blütenhonig/Sommertracht usw. verkauft werden, umgekehrt ist dies nicht der Fall.

Sortenhonige müssen außerdem die jeweilig charakteristischen Eigenschaften erfüllen, wie beispielsweise den spezifischen Geschmack einer bestimmten Honigsorte. 
Nicht-Sortenhonige können sich demnach im Geschmack, Konsistenz, Geruch usw. untereinander sehr viel stärker unterscheiden.

Kristallisation

Schon gewusst? Jeder Honig kann kristallisieren - dies ist ein natürlicher Vorgang und ein Qualitätsmerkmal

Kristallisation zeigt dem Verbraucher auch, dass der Honig naturbelassen und unbehandelt ist und nicht in seiner Zusammensetzung durch Einwirkungen wie beispielsweise Erhitzung in seiner Struktur verändert wurde.

Und warum kristallisiert der Honig?

Für die Kristallisation sind mehrere Faktoren verantwortlich:

Zum einen die Zusammensetzung der verschiedenen Zuckerarten im Honig  - je mehr Traubenzucker (Glukose) der Honig enthält, desto schneller kristallisiert dieser.
Dominiert der Fruchtzuckeranteil (Fruktose), so dauert es länger bis die Moleküle kristallisieren. 

Zum anderen beeinflusst auch die Temperatur den Honig, dies gilt sowohl für den Zeitpunkt der Abfüllung als auch später für die Lagerung.

Honige, die sehr schnell kristallisieren, wie der in Deutschland sehr verbreitete Rapshonig, werden in der Regel direkt nach dem Schleudern und noch vor der Abfüllung in Gläser gerührt, um eine cremige Konsistenz zu erhalten.

Der kristallisierte Honig kann natürlich weiterhin verzehrt werden.
Magst Du ihn jedoch lieber flüssig genießen, stelle ihn einfach in ein Wasserbad und verflüssige ihn schonend - nicht über 40 °C, sonst leiden die Inhaltsstoffe.