über...

den Ort



Wir haben das Grundstück durch viele "Zufälle" gefunden, uns auf Anhieb in dieses Fleckchen Erde verliebt und uns anschließend überwiegend von unserem Bauchgefühl leiten lassen.

Nach langer, kräftezehrender Grundstückssuche in Deutschland und Österreich nahmen wir uns für zwei Wochen eine kleine Auszeit, um zum ersten Mal Portugal zu entdecken. Auf unserer Reise durch das ganze Land, von Norden nach Süden, kamen wir erst gegen Ende auf unser heutiges Grundstück. Vor allem die wunderschöne Aussicht hatte es uns sofort angetan. Schöne und ruhige Plätze mit weitgehend intakter Natur findet man im Alentejo und auch in der Algarve noch einige, aber dieser Ort wirkte einfach magisch auf uns.
Im Anschluss an eine Übernachtung im Zelt, um auch den nächtlichen Sternenhimmel beurteilen zu können, fiel kurzerhand die Kaufentscheidung.

Noch mehr Infos zu unserem "Weg auf den Monte" findest Du unter: Über das Projekt

 
Zur Lage

Unser Grundstück, Monte da Forca, liegt in der portugiesischen Region Alentejo, in den hügeligen Ausläufern des Monchique Gebirges. Die bei Touristen weitaus bekanntere und infrastrukturell erschlossenere Algarve beginnt nur einen Steinwurf entfernt. Hier befindet sich auch der nur eine Stunde entfernte, internationale Flughafen Faro. An der Bahnstrecke Faro-Lissabon liegt von unserem Grundstück gut 20 Minuten entfernt der nächste noch aktive Bahnhof. 

Alentejo heißt in etwa so viel wie "über den Tejo". Der Tejo ist der längste Fluss der iberischen Halbinsel, er mündet bei der gut zwei Stunden entfernten Hauptstadt, Lissabon, in den Atlantik. 

Der Alentejo ist flächenmäßig die mit Abstand größte portugiesische Provinz und nimmt über große Teile die gesamte Breite des Landes ein.

Mit nur etwas über 5 % der Landesbevölkerung hat er die geringste Bevölkerungsdichte (19,1 Personen pro Quadratkilometer). Das liegt vor allem an der schlechten wirtschaftlichen Lage, sodass die jüngeren Alentejanos in die größeren Städte oder ins Ausland abwandern, ohne familiäre Hilfe sind die Älteren dann irgendwann gezwungen, in die nächsten Dörfer zu ziehen.

So findet man in den ländlichen Gebieten einige verlassene Häuser und Ruinen. Viele Portugiesen freuen sich deshalb auch über (junge) Neuankömmlinge, die das Land wieder besiedeln und pflegen. Es ist also nicht ungewöhnlich, dass man, wie bei uns, vom eigenen Grundstück aus kein anderes Haus sieht. Das nächste Dorf ist 3 km entfernt und versteckt sich hinter zwei Hügelketten.

Wir haben hier absolute Alleinlage, was natürlich Ruhe verspricht, aber auch bedeutet, dass das Grundstück über keinerlei öffentliche Anschlüsse (Strom, Telefon, Wasser, Kanalisation) verfügt. Alles muss demnach als Inselsystem geplant werden, wir sind vollkommen netzunabhängig "off-the-grid"!

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Eisenbahnbrücke - unsere optische Verbindung zur Zivilisation

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Unser Grundstück mit ersten Gebäuden in der Ferne

Zum Grundstück

Einzige "Infrastuktur" auf dem 21 Hektar großen Grundstück waren zum Kaufzeitpunkt lediglich zwei alte Ruinen aus Naturstein und Stampflehm - die geniale, traditionelle Bauweise in dieser Gegend. Und ein alter, von Hand gegrabener und mit Trockensteinen gemauerter Brunnen.

Das Brunnenwasser ist von guter Qualität und bildet die Basis für unser Brauchwasser sowie die Bewässerung der Obst-und Gemüsegärten - in diesen Breitengraden essentiell!

Trinkwasser holen wir dennoch von einer Quelle in der Nähe, einfach weil nichts über frisches Quellwasser geht und sie ohnehin auf dem Weg zu einigen unserer lieben Nachbarn liegt.

Bei einer unserer Ruinen stehen nur mehr die Grundmauern, die zweite erfreut uns aber noch mit einer relativ guten Substanz. Schaffen wir es, das Dach bald zu erneuern, können wir hier den weiteren Verfall verhindern.

Natürlich hat sich hier seit unserer Ankunft im Juli 2015 einiges verändert und wir vermissen nun kaum mehr zivilisatorische Annehmlichkeiten.

Da wir im Moment selbst noch zu zweit in unserem ersten Holzhäuschen auf ca. 14 Quadratmetern leben, fehlt es allerdings noch etwas an Räumlichkeiten, besonders für unsere zahlreichen Gäste.
Aber auch das hat bisher kaum jemanden abgehalten, um uns hier für ein paar Tage, Wochen oder sogar Monate zu besuchen, um Urlaub zu machen und uns bei unseren Projekten unter die Arme zu greifen.
Welche Projekte?

Für Wasserratten

Vor allem unsere zahlreichen Besucher wollen früher oder später auch mal mit uns ans Meer. Da haben wir bei unserer Lage und einer schier endlosen Atlantikküste die Qual der Wahl:
Sowohl zur Süd- als auch zur Westküste sind es nur rund 45 Autominuten.

Will man etwas mehr Gesellschaft oder den Strandbesuch mit größeren Einkäufen verbinden, wählt man einen der wunderschönen Strände im touristischeren Süden. Diese sind gerade zum Baden hervorragend geeignet, da das Wasser hier wärmer und ruhiger ist. 
Naturliebhaber und Surfer kommen an der Westküste dafür voll auf ihre Kosten, häufig gibt es hier die höheren Wellen und die unzähligen, oft unberührten Buchten versprechen hier auch zur Haupturlaubszeit die Möglichkeit eines menschenleeren Strandes. Besonders für Wanderer ist die atemberaubende, abwechslungsreiche und kilometerlange, wilde Steilküste eine Besonderheit. 

Noch näher - falls gewünscht - von uns aus nur auf unbefestigten Straßen zu erreichen, liegt der Santa Clara-Stausee. Auch dieser lockt mit seinen zahllosen Seitenarmen und seiner enormen Uferlänge Menschen aus aller Welt zum Wasser- und Angelsport in den Alentejo. Wir wollen ihn schon lange einmal mit dem Kajak erkunden. 
Aber ganz ehrlich, seit wir unseren eigenen Stausee auf dem Grundstück haben...

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Badeparadies Algarve - türkisfarbenes Wasser und feine Sandstrände

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Sterbende Eiche, im Hintergrund Eukalyptus in Monokultur

Wüste oder Paradies?

Vom Massentourismus und Bettenburgen ist der Alentejo bisher noch weitestgehend verschont. Dank seiner einzigartigen Natur mit artenreichen Ökosystemen bietet er für Naturliebhaber aller Art ein reichhaltiges Angebot.

Sanfter Ökotourismus, der überwiegend von der Schönheit intakter Natur lebt, könnte gar helfen diese zu schützen. Denn die artenreichen Ökosysteme der Korkeichenwälder, welche die Landschaften der Region prägen, sind zunehmend bedroht. Einerseits durch Profitgier, denn Plantagen mit Eukalyptus in Monokultur werfen kurzfristig immense Gewinne ab, was leider häufig über die katastrophalen Folgen für die Umwelt hinwegsehen lässt. Andererseits leiden selbst die vergleichsweise trockenresistenten Pflanzen der mediterranen Klimazonen wie die Korkeichen mittlerweile unter den immer heißer und trockener werdenden Sommern und sinkenden Grundwasserspiegeln.
Durch diese und andere Gründe kam es in den vergangenen Jahren zu einem massiven Korkeichensterben, welches wir leider schmerzlich, auch auf unserem Grundstück, hautnah miterleben müssen.

Die Sahara hat das Meer überwunden und breitet sich scheinbar unaufhaltsam auf dem europäischen Festland aus, sodass südliche Teile Portugals und Spaniens im Begriff der Wüstenbildung sind.
Scheinbar unaufhaltsam! Wie wir versuchen, dieser Entwicklung entgegenzuwirken, erfährst Du hier: Über das Projekt

Zu Klima, Boden und Ökologie

Unser Grundstück liegt zwischen Höhen von 130 und 200 m ü. NHN und befindet sich in den winterfeuchten Subtropen (Ökozonen-Konzept nach Schultz), was das Klima recht passend beschreibt.
Subtropisch, da es zwei ausgeprägte thermische Jahreszeiten mit richtig heißen Sommertagen (2017 z.B. 46 °C Maximaltemperatur), aber auch kühle Winternächte, manchmal sogar mit Minustemperaturen in den frühen Morgenstunden (Jahresmitteltemperatur: 16,1 °C), gibt.
Winterfeucht, denn der Jahresniederschlag von etwa 500 mm fällt fast zur Gänze in den Wintermonaten.
Diese, tendenziell zunehmende, ungleichmäßige Verteilung der Niederschläge und die sich erschöpfenden Anpassungsstrategien der Lebewesen erklären auch, warum man hier berechtigter Weise von einer angehenden Versteppung und Wüstenbildung sprechen kann. 

Obwohl für Urlauber und Touristen verständlicherweise warme Temperaturen, zahlreiche Sonnentage und schier konstant blauer Himmel traumhafte Urlaubsbedingungen garantieren,  ergeben sich durch die aktuellen Ausprägungen über diesen langen Zeitraum zugleich bedenkliche Konsequenzen. 

Im Jahr 2017 fiel beispielsweise von Mai bis Oktober kein Tropfen Regen auf unser Grundstück.
Bei gleichzeitig hohen Temperaturen mit über 40 °C ist das für die Tier-, Pilz- und Pflanzenwelt verhängnisvoll. Hinzu kommt, dass auch die iberische Halbinsel nicht vor radikaler Abholzung durch den Menschen verschont geblieben ist. Landwirtschaftliche Praktiken mit offenen Kreisläufen taten ihr Übriges.
Die Folge: Viele Böden sind heute massivst erodiert. Ohne schützende Vegetationsdecke und -durchwurzelung wird von den winterlichen Starkregen noch der letzte verbliebene, fruchtbare Mutterboden hinweggeschwemmt - zurück bleiben häufig trockene, erhärtete und steinreiche Lehmböden, welche nach den Sommermonaten mehr mit gebrannten Töpferwaren gemein haben als mit einer Quelle des Lebens.
In diesem Zustand bilden sich bei Regen dann schnell Sturzbäche, da das Wasser große Schwierigkeiten hat, überhaupt noch in die Erde einzusickern. Der häufig recht starke Wind, ein weiteres Resultat fehlender Wälder, trägt zusätzlich zur Austrocknung bei.
Wenn diesbezüglich nichts passiert und die Meerestemperatur weiter steigt, werden die Windgeschwindigkeiten mittelfristig noch drastisch zunehmen. 

Die Kindheitserinnerungen vieler Einheimischen, von nicht so heißen Sommern, milderen Wintern und gleichmäßiger verteilten Niederschlägen, beschreiben das damals ungleich größere Wasserangebot. Sie erzählen vom Dammbau und Angeln in wasser- und fischreichen Bächen zur Sommerszeit sowie von Quellen, Flüssen und Bächen, die heute - auch im Winter - kein Wasser mehr führen.
Wie wir versuchen, dass nachfolgende Generationen wieder ähnliche Erinnerungen sammeln können: Über das Projekt

Regenbogen, Alentejo, Portugal

Wenn Regen so begleitet wird, freuen wir uns gleich doppelt